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Roland Ermer ist neuer Präsident des europäischen Bäcker-Dachverbands

Der deutsche Zentralverbandspräsident Roland Ermer übernimmt den Vorsitz der europäischen Bäckervereinigung CEBP – mit Relevanz auch für Österreichs Handwerksbetriebe.

Starke Stimme für Europas Bäcker: Roland Ermer übernimmt CEBP-Vorsitz

Am 19. Mai 2025 wurde im Rahmen der internationalen Fachmesse iba in Düsseldorf ein neuer Präsident für den europäischen Bäcker- und Konditorenverband CEBP gewählt. Roland Ermer, bisher Präsident des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks, wurde einstimmig zum neuen Vorsitzenden der Confédération Européenne des Organisations Nationales de la Boulangerie et de la Pâtisserie (CEBP) bestimmt. Er folgt auf Dominique Anract vom französischen Bäckerverband.

Was ist die CEBP?

Der europäische Dachverband CEBP vertritt über 190.000 kleine und mittelständische Betriebe aus der Bäckerei- und Konditorenbranche mit rund zwei Millionen Mitarbeitenden. Die Organisation vereint nationale Verbände und setzt sich grenzüberschreitend für die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Bedeutung des handwerklichen Backens ein.

Zu den Hauptanliegen des Verbands zählen:

  • Der Schutz handwerklicher Qualitätsstandards
  • Die Sicherung regionaler Arbeitsplätze
  • Die Förderung nachhaltiger Lebensmittelproduktion
  • Die Wahrung des kulinarischen Erbes Europas

Österreich als Teil eines europäischen Netzwerks

Auch Österreich ist über die Wirtschaftskammer in europäische Verbandsstrukturen eingebunden. Die Positionierung des heimischen Lebensmittelhandwerks im europäischen Kontext gewinnt durch die Wahl Ermerts an neuer Bedeutung. Gerade kleine und mittlere Betriebe – wie sie in Österreich etwa durch traditionelle Bäckereien, Konditoreien oder landwirtschaftliche Direktvermarkter vertreten werden – profitieren von einer stärkeren Interessenvertretung in Brüssel.

Ziele des neuen Präsidenten

Roland Ermer hat angekündigt, die Interessen kleiner Betriebe auf EU-Ebene mit Nachdruck zu vertreten. Er betont, wie wichtig es sei, handwerkliche Betriebe in Zeiten zunehmender Industrialisierung und regulatorischer Anforderungen sichtbar zu machen. „Ich will mich dafür einsetzen, dass die Anliegen unserer Branchen in der europäischen Politik mehr Gehör finden“, so Ermer in einem Interview.

Wichtige Themen auf EU-Ebene

Für Bäcker, Konditoren, Cafetiers, Pâtissiers und Landwirte in Österreich sind mehrere aktuelle europäische Diskussionen relevant, darunter:

  • Nährwertkennzeichnung und Produkttransparenz
  • Klimaneutrale Produktion und Energieeffizienz
  • Nachwuchsförderung im Lebensmittelhandwerk
  • Vereinheitlichung von Hygienestandards

CEBP auf einen Blick

Confédération Européenne des Organisations Nationales de la Boulangerie et de la Pâtisserie (CEBP)
Mitgliedsstaaten 18 EU-Mitgliedsländer (u. a. Österreich, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien)
Mitgliedsbetriebe ca. 190.000
Beschäftigte rund 2 Mio. Personen
Sitz Brüssel
Aufgaben Interessenvertretung, politische Lobbyarbeit, Qualitätssicherung, Netzwerkpflege
Neuer Präsident Roland Ermer (Deutschland)

Was das für Österreich bedeutet

Für Österreichs Fachwelt – vom kleinen Familienbetrieb bis zum exportierenden Schokoladenhersteller – bietet die Wahl eine Chance: Die EU-Agrar- und Lebensmittelpolitik ist ein zunehmend entscheidender Faktor für Produktionsbedingungen und wirtschaftlichen Erfolg. Eine klare handwerkliche Stimme im europäischen Diskurs kann helfen, alltagstaugliche Regelungen zu sichern, Förderungen nutzbar zu machen und Ausbildungswege zu stärken.

Stimmen aus der Branche

Die Wahl Ermerts wurde von verschiedenen Seiten positiv aufgenommen. Auch innerhalb der österreichischen Berufsvertretungen sieht man in einer engen Zusammenarbeit mit den europäischen Gremien einen entscheidenden Schlüssel zur Stärkung des Handwerks.

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