Als Teil des Green Deals der EU sollen durch die Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle (PPWR) eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft für Verpackungen in der EU entwickelt und Verpackungsmaterialien reduziert werden. Gemäß dem Motto „Reuse – Reduce – Recycle“ treten nun in Etappen Gesetze in Kraft, die die EU diesem Ziel Schritt für Schritt näherbringen sollen. So müssen z. B. ab 2030 Verpackungen eine Recyclingfähigkeit von mindestens 70 % aufweisen, um in der EU auf den Markt kommen zu können. Ebenfalls ab 2030 müssen Verpackungen so gestaltet sein, dass Gewicht und Volumen unter Berücksichtigung von Form und Material der Verpackung auf das erforderliche Minimum reduziert werden.
Herausforderungen für die Industrie
Obwohl die Regularien nur schrittweise präzisiert werden, laufen die Vorbereitungen bei Marzek Etiketten+Packaging bereits auf Hochtouren. „Bei Marzek Etiketten+Packaging sind wir es gewohnt, uns proaktiv auf neue Vorschriften vorzubereiten, lange bevor sie in Kraft treten. So stellen wir sicher, dass unsere Produkte und Dienstleistungen stets den neuesten Anforderungen entsprechen und wir bestmöglich beraten und servicieren können“, erläutert Dr. Johannes Michael Wareka, CEO von Marzek Etiketten+Packaging und vierte Generation der Gründerfamilie. „Eine besondere Herausforderung besteht darin, dass es bei der PPWR nicht nur um das Etikett, sondern um die Verpackung als Gesamtlösung geht, bei der alle Komponenten der Wiederverwertbarkeit in Kombination berücksichtigt werden müssen“, ergänzt er.
Individuelle Lösungen
Marzek Etiketten+Packaging liefert meist lediglich eine Komponente für eine Verpackung, die dann von den Produzenten mit weiteren Verpackungsteilen kombiniert wird. Aus diesem Grund steht die enge Kooperation mit B2B-Kunden im Vordergrund, um gemeinsam mit ihnen eine optimale Lösung zu erarbeiten.
Bei Bogen- und Rollenetiketten, die in der Regel auf Flaschen, Schachteln, Folien oder sonstigen Containern fast immer vollflächig aufgeklebt oder darübergestülpt werden, muss es Ziel sein, dass sie entweder im Recyclingprozess getrennt, abgewaschen bzw. abgelöst oder gemeinsam mit dem Container recycelt werden können. Rundumetiketten, die um Flaschen angebracht und größtenteils lediglich kleinflächig verklebt sind, sind im Recyclingprozess einfacher separierbar und können meist getrennt recycelt werden. Faltschachteln, Feinkartonage und Beipackzettel können als nichtverbundene Verpackungsteile vorwiegend einfach im Recyclingkreislauf weiterverarbeitet werden.
Bei flexibler Verpackung ist auf die Materialzusammensetzung zu achten: Einerseits müssen die Barriere-Eigenschaften zum Produktschutz eingehalten werden (Lebensmittelsicherheit, Haltbarkeit …) und andererseits muss die Verpackung recyclingfähig sein. Monomaterialien mit dünnen Beschichtungen, welche ausreichend Barriere-Eigenschaften haben und gleichzeitig beim Recyclingprozess nicht stören, können hier die Lösung sein.
Eine besondere Problematik stellt der Recyclinganteil bei Verpackungen mit Lebensmittelkontakt dar. Hier dürfen keine Materialien eingesetzt werden, welche die Lebensmittel kontaminieren könnten. „Generell achten wir bei Marzek Etiketten+Packaging selbstverständlich sowohl bei direktem als auch indirektem Lebensmittelkontakt auf die Verwendung von ungiftigen bzw. migrationsarmen Farben, Lacken und sonstigen Materialien. Bei indirektem Lebensmittelkontakt ist es wichtig zu beachten, auf welche weitere Verpackung die Etiketten aufgeklebt werden. Auch dies wird gemeinsam mit unseren Kunden optimal abgestimmt“, erläutert Dr. Johannes Michael Wareka.
Chance und Wettbewerbsvorteil
Auch wenn es viele offene Fragen gibt, unterschiedliche Anforderungen für verschiedene Bereiche bestehen und viele Ausnahmen zu beachten sind, muss sich die Etiketten- und Verpackungsindustrie auf die neuen Anforderungen einstellen. „Bei Marzek Etiketten+Packaging wurden der gesamte Vertriebsinnendienst, das Ver- kaufsteam und das Management bereits in umfangreichen Schulungen mit den Zielen der PPWR vertraut gemacht“, berichtet Dr. Johannes Michael Wareka. „Wir sind der Ansicht, dass die Auswirkungen der PPWR auf unser Geschäft erheblich sein werden. Daher versuchen wir, uns bestmöglich vorzubereiten und auch unsere Investitionen bereits jetzt im Hinblick auf diese Herausforderungen zu planen.“




