
Die Forderungen nach einem Aspartam-Verbot
Aspartam ist ein weit verbreiteter Süßstoff, der in vielen Diät-Produkten und zuckerfreien Getränken verwendet wird. Doch die Diskussion über mögliche Gesundheitsrisiken hat in den letzten Jahren zugenommen. Besonders die Konsument:innenorganisation foodwatch und die Anti-Krebs-Liga setzen sich nun für ein EU-weites Verbot ein, nachdem die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC) Aspartam 2023 als potenziell krebserregend einstufte.
Forderung nach unabhängiger Neubewertung
Die Organisation foodwatch kritisiert, dass die Risikobewertung für Aspartam in der EU zu stark von industriefinanzierten Studien abhängt. Laut einem Bericht von foodwatch gibt es signifikante Bedenken bezüglich der Transparenz der Sicherheitsbewertungen, die zu einseitig ausfallen und teils nur von der Industrie selbst finanziert werden. Die EU müsse das Vorsorgeprinzip ernster nehmen und Zusatzstoffe, bei denen auch nur der Hauch eines gesundheitlichen Risikos besteht, aus dem Verkehr ziehen.
Aspartam in der Lebensmittelindustrie
Aspartam ist vor allem in zuckerfreien Softdrinks wie Coca-Cola Zero, Pepsi Max oder Sprite Zero enthalten, aber auch in vielen anderen Produkten wie Almdudler Zuckerfrei und RAUCH Zero Eistee. Die Kritik von foodwatch richtet sich nicht nur gegen Aspartam, sondern auch gegen die Praxis, problematische Stoffe wie Süßstoffe zu verwenden, um Zucker zu ersetzen, der zunehmend als Hauptursache für gesundheitliche Probleme wie Typ-2-Diabetes identifiziert wird.
Süßstoffe als Ersatz : Gesundheitsrisiken und politische Reaktionen
Die steigende Nachfrage nach Diät-Getränken hat die Verwendung von Süßstoffen in der Lebensmittelindustrie begünstigt. In vielen Ländern gibt es politische Maßnahmen, um den Zuckerkonsum zu senken, darunter auch Steuerinitiativen wie die sogenannte Kracherl-Steuer, die auch in Österreich gefordert wird. Doch es stellt sich die Frage: Ist der Ersatz von Zucker durch Aspartam tatsächlich die Lösung? Kritiker warnen davor, dass das Risiko von anderen gesundheitlichen Schäden durch Süßstoffe wie Aspartam nicht unterschätzt werden darf.
Aspartam in Österreich: Was sagen die Konsument:innen?
Laut einer aktuellen Umfrage des Instituts YouGov befürworten 67 Prozent der Österreicher:innen ein vorsorgliches Verbot von Aspartam. Diese Zahl verdeutlicht den breiten Widerstand in der Bevölkerung gegen die Verwendung dieses Süßstoffs in Lebensmitteln und Getränken.
Was bedeutet das für Bäcker und Konditoren?
Bäcker, Konditoren und andere Fachleute aus der Lebensmittelindustrie müssen sich der Diskussion um Zusatzstoffe wie Aspartam stellen. In Österreich geht es nicht nur um die Verwendung von Aspartam in zuckerfreien Getränken, sondern auch um die Frage, welche Alternativen zu Süßstoffen möglich sind. Besonders in der Bäckerei- und Konditoreibranche, die auf Zucker als Zutat angewiesen ist, stellen sich Fragen zur zukünftigen Produktgestaltung. Die Einführung von natürlicheren Alternativen wie Stevia oder Xylit könnte langfristig eine nachhaltigere Lösung für die Branche bieten. Aber auch die Politik ist gefragt: Werden gesetzliche Regelungen eingeführt, die den Einsatz von Aspartam und anderen Süßstoffen in Lebensmitteln einschränken?
Zu guter Letzt
Die zunehmenden Forderungen nach einem Aspartam-Verbot und die Bedenken über die gesundheitlichen Auswirkungen dieses Süßstoffs werfen einen kritischen Blick auf die Lebensmittelsicherheit in der EU. Es bleibt abzuwarten, ob die EU-Kommission das Vorsorgeprinzip stärker umsetzen wird und welche Auswirkungen dies auf die Lebensmittelbranche in Österreich haben könnte. Bäcker, Konditoren und alle Beteiligten der Lebensmittelproduktion müssen sich auf zukünftige Veränderungen einstellen und auf die zunehmende Nachfrage nach natürlichen Alternativen reagieren.
Süßstoff | Herkunft | Vorteile | Nachteile |
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Stevia | Pflanze (Stevia rebaudiana) | Natürlicher Ursprung, keine Kalorien | Kann einen bitteren Nachgeschmack haben |
Xylit | Birkenzucker | Geringer Kaloriengehalt, gut für die Zahngesundheit | Kann in großen Mengen abführend wirken |
Erythrit | Zuckeralkohol | Fast keine Kalorien, keine Auswirkung auf den Blutzucker | Hoher Preis, kann bei übermäßigem Konsum Blähungen verursachen |
Sucralose | Chemisch hergestellt | Hohe Süßkraft, hitzebeständig | Nicht natürlich, könnte langfristig gesundheitliche Risiken bergen |
Durch die Berücksichtigung solcher Alternativen können Bäcker und Konditoren die Nachfrage nach zuckerfreien oder zuckerreduzierten Produkten besser bedienen und gleichzeitig gesundheitlichen Bedenken entgegenwirken.
Wer die Petition für das Verbot von Aspartan unterschreiben möchte – kann das hier.