
Die Nachfrage nach regionalen Produkten rund um die Uhr ist ungebrochen – SB-Konzepte und Automatenlösungen boomen, auch im Bäckerhandwerk. Doch mit dem Komfort steigt das Risiko: Immer häufiger kommt es zu Einbrüchen in unbeaufsichtigte Verkaufsstellen. Der wirtschaftliche Schaden ist beträchtlich – ebenso der Vertrauensverlust bei Kund:innen.
In Niederösterreich wurde nun reagiert: Der Landesverband für bäuerliche Direktvermarkter hat in enger Zusammenarbeit mit der Landespolizeidirektion einen neuen Sicherheitsleitfaden erarbeitet. Dieser richtet sich nicht nur an klassische Hofläden, sondern auch an Bäckereien, die auf moderne Selbstbedienung oder 24-Stunden-Automaten setzen.
Der Leitfaden enthält eine ganze Reihe praxisnaher Maßnahmen: Überwachungskameras, Zutrittskontrolle per Bankomatkarte, gut sichtbare Hinweisschilder, leere Wechselkassen und – besonders wichtig – eine starke Außenbeleuchtung. Auch der Standort eines Verkaufsautomaten spielt eine Rolle: Offene, gut einsehbare Plätze ohne Rückzugsmöglichkeiten für Täter werden empfohlen.
Zentraler Bestandteil ist der kostenlose kriminalpolizeiliche Beratungsdienst. Dieser wird individuell vor Ort durchgeführt und analysiert die Schwachstellen des Betriebs. „Die Beratung ist unkompliziert, effektiv – und kostet nichts“, betont Obmann Johann Höfinger. Mitinitiator des Projekts ist Landespolizeidirektor Franz Popp, der auf die Bedeutung frühzeitiger Prävention hinweist.
Im Falle eines Diebstahls gilt laut Leitfaden: Nicht eingreifen, sondern sofort die Polizei verständigen. Täterbeschreibungen, Fluchtwege und Fahrzeugdaten sollten notiert werden. Videoaufnahmen dürfen nicht veröffentlicht, sondern nur an die Polizei übergeben werden.
Der Leitfaden hilft Betrieben, ihre Sicherheitsstrategie zu verbessern – mit klaren Regeln, verständlichen Empfehlungen und einer starken Kooperation zwischen Polizei und Lebensmittelhandwerk.
Leitfaden für Sicherheit in 24/7-Läden