Thermobil
Als PDF herunterladen

Konditoren im Konjunkturtief: Stimmung in der Branche trübt sich ein

Nach einem stabilen ersten Halbjahr 2025 geraten die heimischen Konditorbetriebe zunehmend unter Druck. Laut aktueller Konjunkturbeobachtung der KMU Forschung Austria verschlechterte sich die Geschäftslage im dritten Quartal deutlich. Auch die Erwartungen für den Winter sind verhalten.

Umsätze stagnieren trotz Preiserhöhungen

Im ersten Halbjahr 2025 blieben die Umsätze der österreichischen Konditorbetriebe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum insgesamt unverändert. Im Durchschnitt ergab sich ein Nullwachstum (±0 %), nachdem im Vorjahr noch ein leichtes Plus von 0,6 % erzielt worden war.
Während 19 % der befragten Betriebe ein Umsatzplus meldeten, verzeichneten 33 % Rückgänge, 48 % berichteten von stabilen Umsätzen.

Gleichzeitig stiegen die Verkaufspreise im Branchenschnitt um 4,1 %. Real – also mengenmäßig – ergibt sich somit ein Umsatzrückgang in derselben Höhe. Besonders bei Privatkunden, die mit 92 % den größten Auftraggeberanteil ausmachen, hielten sich Zuwächse und Rückgänge in etwa die Waage. Dagegen berichteten Betriebe mit öffentlichen Auftraggebern (Bund, Land etc.) häufiger von Einbußen.

Geschäftslage deutlich eingetrübt

Das Stimmungsbarometer fiel im dritten Quartal 2025 spürbar ab:
Nur 5 % der Konditoreibetriebe beurteilten ihre Geschäftslage als „gut“ (nach 15 % im Vorquartal), 57 % als „saisonüblich“ und 38 % als „schlecht“. Damit überwiegt der Anteil der Betriebe mit negativer Lageeinschätzung per Saldo um 33 Prozentpunkte.

Die KMU Forschung Austria spricht von einer Verschlechterung sowohl gegenüber dem Vorquartal als auch zum Vergleichszeitraum 2024. Der allgemeine Geschäftsklimaindex des Gewerbes und Handwerks zeigt ebenfalls eine rückläufige Tendenz, die Konditorenbranche liegt jedoch unter dem Branchendurchschnitt.

Rückgänge bei den Umsätzen

Auch die Umsatzentwicklung spiegelt die gedämpfte Stimmung wider:
Nur 12 % der Betriebe meldeten im dritten Quartal 2025 ein Plus gegenüber dem Vorjahr, 54 % verzeichneten stabile Umsätze, 34 % berichteten von Rückgängen. Damit überwiegen die Betriebe mit rückläufigem Umsatz um 22 Prozentpunkte – ein deutlich negativeres Ergebnis als im Vorjahr.

Pessimistische Erwartungen für das Weihnachtsquartal

Für das vierte Quartal 2025 – traditionell das umsatzstärkste im Konditorgewerbe – zeigen sich die Betriebe zurückhaltend bis pessimistisch.
13 % erwarten steigende Umsätze, 57 % rechnen mit stabilen Geschäften, 30 % befürchten Rückgänge. Der Saldo liegt bei –17 Prozentpunkten, nach –2 Prozentpunkten im Vorjahr.
Trotz des bevorstehenden Weihnachtsgeschäfts ist der Optimismus also begrenzt. Gründe dafür dürften in den anhaltend hohen Rohstoff- und Energiekosten sowie in der verhaltenen Konsumstimmung liegen.

Leicht steigender Personalbedarf

Etwas positiver zeigt sich die Beschäftigungsentwicklung:
11 % der Betriebe planen, Personal aufzustocken, 72 % wollen den Stand halten, 17 % beabsichtigen, Mitarbeiter:innen abzubauen. Im Schnitt ergibt sich daraus ein leichter Beschäftigungszuwachs von 0,3 %. Damit liegt die Personalplanung über dem Niveau des Vorjahres, als noch ein Minus von 5,6 % prognostiziert worden war.

Stabilität auf niedrigem Niveau

Die österreichischen Konditorbetriebe stehen im Herbst 2025 vor einem herausfordernden Umfeld. Nach Jahren steigender Kosten bleibt die Ertragslage angespannt, gleichzeitig sorgt die Konsumzurückhaltung für zusätzliche Unsicherheit.
Dennoch zeigt die Personalplanung, dass viele Betriebe an ihre Zukunft glauben – und auf bessere Zeiten hoffen.

Konjunkturbeobachtung Gewerbe und Handwerk: Konditoren (Zuckerbäcker) 3. Quartal 2025

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"