
Während die Getreide-Märkte mit zahlreichen Veränderungen konfrontiert sind, spielt die internationale Wettbewerbssituation eine entscheidende Rolle für die künftige Preisgestaltung. Ein Grund für den Rückgang der Rapspreise sind die sinkenden Sojapreise, die durch die jüngst angekündigten Änderungen in Argentinien verstärkt wurden. Die Regierung unter Präsident Mileï hat die Exportsteuern auf Sojabohnen von 33 auf 26 % gesenkt. Außerdem sinken die Zölle auf Sojaöl und Sojamehl von 31 auf 24,5 %. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit Argentiniens auf dem internationalen Markt zu stärken und könnten weitreichende Auswirkungen auf die globalen Marktpreise haben.
Preisentwicklungen im Überblick
Die Märkte reagierten bereits: Der Euronext-Raps mit Fälligkeit Februar 2025 fiel um 2 Euro pro Tonne auf 524,25 Euro pro Tonne, während der Mai-Kontrakt um 2,75 Euro pro Tonne auf 525,75 Euro nachgab. Solche Preisbewegungen sind für das Bäcker- und Konditorenhandwerk von Bedeutung, da sie die Kosten für Rohstoffe direkt beeinflussen.
Wie die Analysten von SovEcon berichten, bleibt die Prognose für die Weizenproduktion in Russland für 2025 konstant bei 78,7 Millionen Tonnen, was einen Rückgang im Vergleich zu den 82,4 Millionen Tonnen des Vorjahres darstellt. Diese stagnierende Produktion könnte die Verfügbarkeit eines der wichtigsten Backwaren-Elemente negativ beeinflussen. Zusätzlich erwies sich der aktuelle Winter als herausfordernd für die Weizenfelder. Ungewöhnlich warme Temperaturen haben bis jetzt zwar keine gravierenden Probleme verursacht, jedoch ist die Risikosituation weiterhin angespannt. Laut Schätzungen von SovEcon sind im November etwa 37 % der Weizenpflanzen in einem schlechten Zustand, was den höchsten Stand der letzten 20 Jahre darstellt. Diese alarmierenden Zahlen lassen auf ernsthafte Probleme im Anbau schließen, die die zukünftige Weizenernte beeinflussen könnten.
Im Kontext dieser Entwicklungen ist es wichtig, den Fokus auf das regionale Bäcker- und Konditorenhandwerk zu legen, das durch qualitativ hochwertige Produkte und regionale Wertschöpfung einen positiven Einfluss auf die lokale Wirtschaft ausübt. Besonders die Verarbeitung von regionalem Getreide sollte unterstützt werden, um die Auswirkungen der globalen Preisschwankungen zu minimieren. Die bevorstehenden Wochen und Monate werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie sich die weltweiten Marktbedingungen auf die heimischen Preise für Backwaren und andere Produkte auswirken. Die enge Verknüpfung zwischen Agrarmarkt und Lebensmittelproduktion erfordert umfassende Anpassungsstrategien seitens der Branche.