Bio-Weizenpreise wieder auf Kurs
Die Agrarmarkt Austria (AMA) hat die endgültigen Erzeugerpreise für Bio-Getreide des Getreidewirtschaftsjahres 2024/2025 veröffentlicht – und sie liegen bei fast allen Getreidearten über dem Vorjahr. Nach dem Preisrückgang 2023/2024 verzeichnet der heimische Biogetreidemarkt eine klare Erholung.
Besonders der Bio-Ultimateweizen mit über 14 Prozent Protein zeigt eine deutliche Steigerung: Mit 414,17 Euro pro Tonne liegt er fast 19 Prozent über dem Vorjahreswert von 348,75 Euro. Auch Bio-Qualitätsweizen (> 12 Prozent Protein) zog kräftig an – auf 349,40 Euro pro Tonne, ein Plus von über 63 Euro. Damit nähern sich die Preise wieder den Niveaus von 2022/2023, bleiben aber unter den damaligen Spitzenwerten (Ultimateweizen: 497,47 Euro/t).
Bio-Dinkel legt um fast 50 Prozent zu
Noch stärker fiel der Preisanstieg beim Bio-Dinkel aus: Der durchschnittliche Erzeugerpreis liegt 2024/2025 bei 341,71 Euro pro Tonne – ein Zuwachs von rund 47 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (232,39 Euro). Auch gegenüber 2022/2023 (260,32 Euro) ergibt sich ein deutliches Plus. Das Rekordniveau von 2021/2022 mit 440,37 Euro wurde jedoch nicht erreicht.
Die Bio-Dinkelmarktleistung sank 2024/2025 um fast ein Drittel, während die Vermahlung um drei Prozent zunahm. Die Endlagerbestände gingen laut AMA auf 10.887 Tonnen zurück – fast eine Halbierung im Vergleich zu 2023/2024 (18.608 t).
Kleinere Ernte, höhere Nachfrage
Eine insgesamt geringere Bio-Getreideernte 2024 bei gleichzeitig steigender Verarbeitung in Mühlen, Mischfutterwerken und Stärkeindustrie sorgte für engere Märkte und stabile Preise. Auch die Lagerbestände am Ende der Vermarktungssaison (30. Juni 2025) lagen deutlich unter dem Vorjahresniveau.
Neben Weizen und Dinkel stiegen auch die Preise für:
- Bio-Hartweizen: 404,55 Euro/t (+8 %)
- Bio-Futterweizen: 210,92 Euro/t (+4 %)
- Bio-Futterroggen: 216,97 Euro/t (+34 %)
- Bio-Futtermais: 305,41 Euro/t (+33 %)
Einzig die Bio-Braugerste blieb mit 238,39 Euro/t um 26 Prozent unter dem Vorjahr.
Stabile Entwicklung trotz Marktschwankungen
Die Daten zeigen, dass sich der österreichische Bio-Getreidemarkt nach einem schwierigen Jahr 2023 stabilisiert. Insbesondere bei Dinkel und hochwertigen Weizensorten ist die Nachfrage hoch, während die geringeren Erntemengen zu Preisauftrieb führten.
Für Bäckereien, Mühlen und Verarbeiter bedeutet das eine bessere Rohstoffbasis, aber weiterhin einen engen Markt mit begrenzten Mengen.
Marktbericht – Getreide und Ölsaaten, September 2025




