
Getreide bleibt unentbehrlich – auch in Zukunft
Laut dem aktuellen FAO/OECD Agricultural Outlook wird der weltweite Getreideverbrauch bis 2034 um rund 7 % steigen. Etwa 41 % davon entfallen auf den menschlichen Verzehr – allen voran in Form von Brot, Gebäck, Nudeln und Teigwaren. Der Hauptakteur dabei ist der Weizen: Er bleibt das global bedeutendste Brotgetreide und spielt eine Schlüsselrolle bei der Versorgung mit Grundnahrungsmitteln.
Wachsender Weizenkonsum: Afrika und Asien holen auf
Während der Pro-Kopf-Verbrauch von Brot und Gebäck in Industrieländern wie Österreich weitgehend konstant bleibt, wächst der Bedarf in Schwellen- und Entwicklungsländern deutlich. Vor allem in Afrika, Asien und dem Nahen Osten steigt der Konsum von Weizenprodukten. Bevölkerungswachstum, Urbanisierung und steigende Einkommen treiben diese Entwicklung. Für die internationale Backwarenindustrie ergibt sich daraus ein wachsender Absatzmarkt.
Stabile Nachfrage – stabile Preise?
Die FAO erwartet für den Prognosezeitraum leicht sinkende reale Getreidepreise. Ursachen sind gute Ernteaussichten, technologische Fortschritte und wachsende Lagerbestände. Allerdings bleiben Preisschwankungen durch Klimaextreme, geopolitische Konflikte oder Handelsbarrieren jederzeit möglich. Für die Branche bedeutet das: Wer sich langfristig absichern will, braucht ein solides Rohstoffmanagement und flexible Einkaufsstrategien.
Brot als Schlüssel zur Ernährungssicherheit
Der Report betont die zentrale Rolle von Brotgetreide für die globale Ernährungssicherheit. In einem Szenario mit höheren Erträgen, optimiertem Düngemitteleinsatz und nachhaltigen Anbaumethoden ließe sich die weltweite Kalorienverfügbarkeit um bis zu 13 % steigern. Gleichzeitig warnt die FAO vor wachsenden Risiken: Dürren, Exportstopps oder volatile Märkte könnten die Versorgung jederzeit gefährden.
Für die Backbranche bedeutet das auch gesellschaftliche Verantwortung: Brot bleibt ein Symbol für Stabilität, Alltag und Grundversorgung – lokal wie global. Wer regional, fair und vorausschauend wirtschaftet, wird nicht nur ökonomisch, sondern auch gesellschaftlich stärker gefragt sein.
Verarbeitete Getreideprodukte gewinnen an Bedeutung
Durch den Urbanisierungstrend steigt die Nachfrage nach verarbeiteten Produkten wie Brot, Toast, Gebäck und Convenience-Artikeln. Besonders in städtischen Ballungsräumen wächst der Wunsch nach schnellen, hygienisch verpackten, haltbaren Weizenprodukten. Das eröffnet Chancen für Bäckereien, die auf Qualität, Innovation und industrielle Effizienz setzen – und gleichzeitig regionale Märkte im Blick behalten.
Stabiles Fundament mit globaler Dimension
Der FAO/OECD Agricultural Outlook macht deutlich: Für die Back- und Getreidebranche bleibt Weizen ein verlässlicher Rohstoff mit stabiler Nachfrage. Wer sich frühzeitig mit globalen Entwicklungen, nachhaltiger Beschaffung und internationaler Ernährungspolitik beschäftigt, kann langfristig profitieren – und einen Beitrag leisten zur Versorgung einer wachsenden Weltbevölkerung.