
Mit einem innovativen, KI-basierten Backplan will das Start-up Foodforecast Technologies GmbH die Produktion und den Verkauf von Backwaren neu denken. Auf der diesjährigen iba präsentierte das Unternehmen seinen intelligenten Backplan erstmals einem breiten Fachpublikum – und traf damit den Nerv der Branche.
Digitaler Stundenplan für den Ofen
Ziel ist es, Warenverfügbarkeit, Frische und Ressourcenschonung ideal in Einklang zu bringen. Der Backplan verarbeitet historische Verkaufsdaten, aktuelle Absatzentwicklungen sowie externe Faktoren wie Wetterdaten zu einem minutengenauen Aktivitätenplan. Daraus entsteht für jede Filiale eine konkrete Handlungsempfehlung für die Ladenbacköfen und Snack-Produktion – abrufbar über Tablet, Kassensystem oder auch in gedruckter Form.
Herzstück ist eine priorisierte Aufgabenliste, die sich aus einem prognostizierten Absatz, dem Standortprofil sowie einem definierten Mindestbestand speist. Diese ersetzt den klassischen festen Backplan und nimmt damit Druck von den Mitarbeitenden, die bislang aufgrund von Erfahrung und Bauchgefühl über Umfang und Zeitpunkt des Nachbackens entschieden.
Präzise Steuerung – weniger Ausschuss
Durch die automatische Klassifizierung in „Soll“, „Kann“ und „Keine“ lassen sich Produkte gezielt für die Öffnungszeiten planen. Frühzeitiger Ausverkauf und Überproduktion werden gleichermaßen vermieden – bei gleichzeitig maximaler Frische. Ergänzend bietet das System Rezepturen, Beleganleitungen sowie Hinweise für Mischbelegungen bei identischen Backprogrammen. Dadurch sinken Energieverbrauch, Backzeit und Kosten – bei gleichbleibender Qualität.
Je nach Standort wird ein- bis fünfmal täglich frisch gebacken, bis zu 80 Produkte lassen sich im Backplan erfassen. Die Aktualisierung erfolgt einmal täglich. Durch zentrale Steuerung behält die Verkaufsleitung den Überblick und kann bei Bedarf Mengenanpassungen in Echtzeit vornehmen.
Foodforecast: KI gegen Lebensmittelverschwendung
Das Unternehmen wurde 2019 von Justus Lauten gegründet und 2022 auf dem Markt eingeführt. Der breiten Öffentlichkeit wurde Foodforecast durch einen Auftritt in der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ bekannt. Inzwischen ist die KI-Software an über 2.500 Standorten im Einsatz. Laut Unternehmensangaben konnten allein 2024 rund 4.000 Tonnen Lebensmittelabfälle sowie 4.700 Tonnen CO2 eingespart werden.
Foodforecast versteht sich als Pionier im Einsatz Künstlicher Intelligenz, um nicht nur den Abverkauf zu optimieren, sondern auch die Komplexität im Arbeitsalltag zu reduzieren. Der neue Backplan zeigt, wie Technologie dabei helfen kann, handwerkliche Qualität, betriebswirtschaftliche Effizienz und ökologische Verantwortung zusammenzubringen.
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