Trockenes Frühjahr und nasser Herbst ließen Getreideernte schrumpfen
Die Getreideernte (ohne Körnermais) belief sich auf 2,80 Mio. Tonnen, was einem deutlichen Rückgang von 9 % sowohl im Vergleich zum Vorjahr als auch zum Zehnjahresmittel entspricht. Der nasse Herbst erschwerte den Anbau der Wintersaaten, deren Fläche zugunsten der Sommer- und Herbstkulturen zurückging. Das zunächst sehr warme und trockene Frühjahr führte bei den Sommer- und Herbstkulturen zu einer verminderten Bestockung, also einer geringeren Bildung von Seitentrieben. Ausgiebige Niederschläge ab Ende April ermöglichten jedoch eine gute Kornfüllung.
Weizenernte unter Vorjahresniveau
Die Weizenernte lag bei 1,56 Mio. Tonnen. Das entspricht einem Rückgang von 9 % gegenüber 2023 und 5 % unter dem Zehnjahresdurchschnitt. Auch bei Roggen sorgten ein starker Flächenrückgang (−16 % im Vergleich zu 2023) und niedrige Erträge für einen Produktionstiefstwert von 127.900 Tonnen (−27 % zu 2023).
Körnermaisproduktion mit Defiziten
Die Anbaufläche von Körnermais ging aufgrund der ungünstigen Marktlage im Vergleich zu 2023 um 2 % zurück. Hitze und Trockenheit während der sensiblen Blühphase führten zu Ertragsdefiziten. Die Produktion sank auf 2,06 Mio. Tonnen (−2 % zu 2023, −5 % zum Zehnjahresmittel).
Gerste mit Produktionsrückgang trotz größerer Anbaufläche
Obwohl die Anbaufläche von Gerste 2024 um 2 % zunahm, sank die Produktionsmenge im Vergleich zum Vorjahr um 6 % auf 716.100 Tonnen.
Weniger Soja, mehr Ölkürbis: Zuckerrübenernte deutlich gestiegen
Körnerleguminosen und Ölsaaten unter Vorjahresniveau
Die Gesamtproduktion von Körnerleguminosen und Ölsaaten betrug 447.400 Tonnen, ein Rückgang von 8 % im Vergleich zu 2023, jedoch ein Plus von 1 % gegenüber dem Zehnjahresdurchschnitt.
Rückgang bei Soja, Zuwachs bei Ölkürbis
Die Anbaufläche von Sojabohnen blieb stabil, jedoch sank die Produktion im Vergleich zu 2023 um 9 % auf 246.300 Tonnen. Ölkürbis profitierte hingegen von einer um 16 % größeren Anbaufläche und einem überdurchschnittlichen Ertrag, was die Produktion um 47 % auf 22.800 Tonnen (getrocknete Kerne) steigen ließ.
Rapsproduktion auf Tiefstwert
Die Anbaufläche von Raps und Rübsen ging erneut zurück (−11 % zu 2023), was die Produktion auf 70.700 Tonnen drückte (−18 % zu 2023).
Hackfrüchte: Zuckerrübenernte und Kartoffeln mit Zuwächsen
Zuckerrüben mit 24 % Produktionsanstieg
Dank einer um 7.300 Hektar größeren Anbaufläche wird für Zuckerrüben eine Produktionsmenge von 4,04 Mio. Tonnen erwartet (+24 % im Vergleich zum Vorjahr). Allerdings fällt der Zuckergehalt aufgrund des regenreichen Herbstes niedrig aus.
Kartoffeln mit höherer Erntemenge
Die Anbaufläche von Kartoffeln stieg um 6 % im Vergleich zu 2023. Die Produktion erhöhte sich um 17 % auf 693.600 Tonnen.
Methodik der Erhebung
Die Daten zur Feldfruchternte basieren auf der Ertragserhebung der Agrarmarkt Austria sowie auf Schätzungen von rund 2.000 ehrenamtlichen Erntereferent:innen. Als Flächengrundlage dienten die Anbauflächen aus den Mehrfachanträgen der Agrarmarkt Austria (Stand: Oktober 2024). Statistik Austria, das nationale Statistikinstitut, steht für unabhängige und objektive Datenerhebung.